Zwanzig weiße Mäuse und eine graue Maus

In Herrn Maus’ Klassenzimmer saßen zwanzig kleine weiße Mäuse. Alles lief gut, die Klasse war freundlich und harmonisch. Alle begegneten sich mit Respekt schließlich waren sie alle gleich: weiß. Eines Tages kam eine neue Maus in die Klasse. Sie war nicht weiß, sondern grau. Diese graue Maus machte alles anders. Plötzlich lief vieles schief, die Stimmung wurde schlechter, die weißen Mäuse ärgerten sich und fanden die graue Maus respektlos. Sie verlangten, dass Herr Maus sie aus der Klasse entfernte. 

Doch Herr Maus sagte: „Nein. Ich habe die graue Maus extra hierhergebracht, damit ihr lernt, was echter Respekt bedeutet. Als ihr alle gleich wart, war es einfach, respektvoll zu sein. Aber erst, wenn jemand anders ist, zeigt sich, wie respektvoll ihr wirklich seid. Wenn ich sie jetzt entferne, werdet ihr nie verstehen, was Respekt wirklich heißt. Sie ist die wichtigste Maus in der Klasse, weil ihr an ihr lernt, wie man Unterschiede akzeptiert.

“Er erklärte: „Diskriminierung entsteht aus Angst vor Veränderung, vor dem Unbekannten, vor anderen Meinungen. Ihr müsst euch nicht ändern, aber ihr könnt nicht erwarten, dass die graue Maus genauso wird wie ihr. Äußerlich sind wir verschieden weiß, grau, braun, gefleckt doch wir sind alle Mäuse. Jeder fühlt und denkt anders. Das macht uns besonders. Wenn ihr ihr Respekt gebt, wird sie ihn euch zurückgeben.“

Denkanstoß

Ist es einfacher, Menschen zu respektieren, die so sind wie du? Echter Respekt beginnt da, wo es unbequem wird wenn jemand anders denkt, aussieht oder handelt. Kannst du zuhören, ohne sofort zustimmen zu müssen? Kannst du deinen Standpunkt überdenken, wenn dir neue Perspektiven begegnen? Respekt heißt nicht, andere dir ähnlicher zu machen, sondern sie so zu sehen, wie sie sind. Unterschiede trennen uns nicht Angst tut es.Wähle Neugier statt Urteil. Gib Respekt, um Respekt zu bekommen.„Wahrer Respekt beginnt, wenn der Komfort endet.“