Eine Nachricht zu viel

Sam war ein 13-jähriger Junge, der viel Zeit in sozialen Medien verbrachte. Er hatte ein Konto in einer beliebten App, wo er mit Freunden chattete, lustige Videos teilte und Fotos seiner Katzen postete. Es war eine schöne Art, in Kontakt zu bleiben und neue Leute kennenzulernen. Eines Tages erhielt am eine private Nachricht von jemandem, den er nicht kannte. Die Person nannte sich „Lisa“ und sagte, sie sei eine Freundin eines Klassenkameraden.Lisa schrieb freundliche Nachrichten und fragte, ob Sam ihre Bilder sehen wollte.Sie meinte, sie hätten die gleichen Interessen, und Sam fühlte sich besonders, weil jemand so nett zu ihm war.Nach ein paar Tagen wurden Lisas Nachrichten persönlicher. Sie fragte nach seiner Schule, seinen Freunden und seinen Lieblingsplätzen.Sam fand das ein bisschen merkwürdig, wollte aber nicht unhöflich sein, also schrieb er weiter zurück. Eines Abends kam eine Nachricht, die Sam sehr unangenehm fand. Lisa bat ihn, ihr ein Foto von sich zu schicken, damit sie sehen konnte, wie er aussieht. Sam fühlte sich dabei nicht gut, dachte aber: „ Vielleicht macht man das einfach so in den sozialen Medien.“Also schickte er ein Bild von sich und seinen Katzen. Am nächsten Tag kam die nächste Nachricht. Diesmal bat Lisa ihn um ein Foto ohne T-Shirt.Sam war tief verunsichert und fühlte sich unwohl. Da erinnerte er sich an etwas, das seine Mutter ihm immer gesagt hatte: „Sei immer vorsichtig, was du online teilst. Wenn dich jemand um etwas bittet, das sich falsch anfühlt, ist es okay, ‘nein’ zu sagen und zu gehen.“Sam antwortete nicht mehr, sondern blockierte Lisa sofort. Dann erzählte er es seinen Eltern. Seine Mutter war stolz auf ihn, dass er auf sein Bauchgefühl gehört und nichts geteilt hatte, was er nicht wollte. Sam lernte, wie wichtig es ist, genau zu überlegen, was man teilt und mit wem man online spricht.

Denkanstoß:
"Nicht jeder online ist der, für den er sich ausgibt. Wenn dich eine Nachricht verunsichert, halte inne und denke nach. Deine Grenzen zählen – online genauso wie offline. Freundlich sein heißt nicht, dein Gefühl zu ignorieren."