Der Weg des Kriegers

Aus dem Dojo sind die typischen Kiai-Rufe des Kendo-Trainings zu hören: „Do“, „Men“ und „Kote“ die Bezeichnungen für die Schläge in dieser Kampfkunst. Zwei Kendoka liefern sich voller Kampfgeist einen Schlagabtausch. Nach einer Stunde lauter Kiai-Rufe und dem Klappern der Shinai auf der Rüstung des Gegners stoppen die beiden und grüßen sich. Sie nehmen die Helme ab, ihre Gesichter sind rot und schweißnass, dann legen sie auch den Rest ihrer Rüstung ab. Noch einmal verbeugen sie sich und setzen sich erschöpft nebeneinander. Es sei ein fantastisches Training gewesen, gestehen sie ein, und loben die vielen Treffer, Blocks und Ausweichmanöver des anderen. Sie haben das Training in vollen Zügen genossen und freuen sich, ihre Fähigkeiten auf so hohem Niveau zu messen. Beide sind im mittleren Alter und betreiben Kendo seit ihrer Kindheit. Sie haben zahlreiche Wettkämpfe gewonnen und sind heute angesehene Lehrer im Dojo.

Iin der Zwischenzeit betreten zwei weitere Kendoka das Dojo und grüßen sich.

Die beiden nehmen ruhig ihre Kampfstellung ein und stehen sich regungslos gegenüber. Im Dojo herrscht Stille. Über eine Stunde lang stehen die Kendoka unbewegt da, Auge in Auge. Plötzlich, exakt im gleichen Moment, machen sie beide einen Schritt zurück und grüßen sich. Der ganze Vorgang wird von den beiden Lehrern genau beobachtet, die gebannt auf einen Angriff und einen lauten Kiai warten der jedoch nie kommt. Die beiden Kendoka nehmen die Helme ab, grüßen und verlassen das Dojo. 

Denkanstoß
Was ist der Unterschied? Die beiden Lehrer waren tief beeindruckt: Denn die beiden, die gerade trainiert hatten, waren ihre ehemaligen Meister weit über achtzig Jahre alt. Den Lehrern wurde klar: Sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, um ein so hohes Niveau zu erreichen. Sie wussten aus eigener Erfahrung: Wenn einer der beiden nur die kleinste Lücke gezeigt hätte, hätte der andere sofort angegriffen. Was sie gesehen hatten, war ein Training auf allerhöchstem Niveau ein Ausdruck all dessen, was Budo ausmacht.

Budo
Budo ist ein Sammelbegriff für alle japanischen „Do“-Künste. Es beschreibt das Erreichen eines idealen geistigen Zustands, der die Angst vor dem Tod nimmt und völlige Freiheit ermöglicht. Budo wird geprägt von Geduld, Vertrauen, Bescheidenheit, Offenheit und Hingabe.Budo vereint die Qualitäten, nach denen ein Anfänger strebt und die ein Meister längst verinnerlicht hat.

Bushido
Bushido bedeutet „der Weg des Kriegers“.

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Östliche Denkschule steht für Lernen mit Herz und Verstand. Diese 25 Weisheitsgeschichten geben Impulse für mehr Achtsamkeit, Respekt und innere Stärke. Sie laden ein, über den eigenen Weg nachzudenken, Verantwortung zu übernehmen und mit Mut, Klarheit und Mitgefühl durchs Leben zu gehen – inspiriert von fernöstlicher Philosophie, aber für jeden Alltag verständlich und anwendbar.

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