Der schweigende Mönch

Es war einmal ein Kloster, das sehr streng war.Aufgrund eines Schweigegelübdes durfte niemand überhaupt sprechen.Doch es gab eine Ausnahme: Alle zehn Jahre durfte jeder Mönch genau zwei Worte sagen. Nach seinen ersten zehn Jahren im Kloster ging ein Mönch zum Abt.„Es sind zehn Jahre vergangen“, sagte der Abt. „Welche zwei Worte möchtest du sagen?“ „Bett... hart...“, antwortete der Mönch.„Ich verstehe“, sagte der Abt.

Zehn weitere Jahre vergingen, und der Mönch kam wieder ins Büro des Abtes.„Es sind wieder zehn Jahre vergangen“, sagte der Abt. „Welche zwei Worte?“„Essen... schlecht...“, sagte der Mönch.„Ich verstehe“, sagte der Abt.

Noch einmal zehn Jahre später stand der Mönch wieder vor dem Abt, der fragte:„Was sind jetzt deine zwei Worte nach diesen dreißig Jahren?“ „Ich... gehe!“, sagte der Mönch.

„Ja, das wundert mich nicht“, sagte der Abt. „Alles, was du jemals getan hast, war, dich zu beschweren.“

Denkanstoß
Was würdest du sagen, wenn du nur alle zehn Jahre zwei Worte hättest? Benutzt du deine Stimme, um aufzubauen oder niederzureißen? Worauf du dich konzentrierst, prägt dein ganzes Erleben.Sich zu beschweren ist leicht; achtsam und dankbar zu sein erfordert Stärke.
Moral: Sei mit deinen Worten so bedacht wie mit deinen Taten. Worte haben Gewicht nutze sie weise.