Der Hahn, der nicht mehr krähen konnte

Es war einmal ein Hahn, der jeden Morgen laut krähte. Sein Krähen war das Zeichen für die Hennen, ihre Nester zu verlassen und mit dem Eierlegen zu beginnen. Der Hahn fühlte sich wichtig, denn er wusste: Seine Stimme brachte den Hof in den richtigen Rhythmus. Ohne ihn gäbe es keine Ordnung, keine Struktur. Doch eines Tages konnte der Hahn nicht mehr krähen. So sehr er sich bemühte, kein Laut kam heraus. Die Hennen dachten sich zunächst nichts dabei:„ Wir kommen auch ohne ihn zurecht“, sagten sie und blieben ein wenig länger in ihren Nestern.
Anfangs schien das harmlos. Doch mit der Zeit bemerkte der Bauer, dass die Hennen weniger Eier legten und verwirrt wirkten. Sie wussten nicht mehr, wann sie aufstehen sollten. Der ganze Hof versank langsam im Chaos. Da erkannte der Hahn: Ohne seine Führung funktionierte der Hof nicht. Sein Krähen war nicht nur Lärm, sondern gab Struktur, Richtung und Sinn. Er sammelte seine Kraft und als er endlich wieder krähte, sprangen die Hennen sofort auf und legten Eier. Die Ordnung war wiederhergestellt, und der Hof fand zurück in seine Harmonie.

Denkanstoß
Führung wird oft erst dann bemerkt, wenn sie fehlt. Ob in der Familie, im Team oder in einer Gemeinschaft: Starke Führung gibt Halt, Rhythmus und Sicherheit.Unterschätze nie die stille Kraft von Verantwortung, Struktur und dem Mut, immer wieder aufzustehen, wenn es zählt. „Führung heißt nicht, laut zu sein sondern verlässlich.“